SMS und Handy Hoax FAQ:
Seit Jahren geistern in den Newsgroups de.comm.* und ähnlichen Postings bezüglich kostenfreien telefonieren, SMSen und ähnlichem herum.
Auf diese Mails möchte ich nun einmalig eingehen.
In den Mails wurde nach den Nato Codes, des Aufrufs einer Seite im Monitormodus, der Einstellung der geschlossenen Benutzergruppe, der Eingabe von Netzsteuercodes (*Zahl#), des Verwendens von *T# bei SMS und vielem mehr gefragt. Auch die Frage nach zusätzlichen Features, wie dem Radarwarner möchte ich hier mit erwähnen.
Die Urheber dieser Infos werden sich sicher kringelig lachen, wenn sie diese Auswirkungen mitbekommen.
Als Antwort kam meistens ein lautes *PLONK* oder AAAAAH. Damit ist dem sich nicht mit der Materie auskennenden Frager und den sich aufregenden Beantworter nicht geholfen. Deshalb möchte ich dieses hier klarstellen.
Durch die Veränderung von Daten am Handy oder irgendwelchen Eingaben, kann man die Abrechnungssoftware der Netzbetreiber nicht umgehen.
1. Es ist durch Netzsteuercodes nicht möglich billiger oder sogar umsonst zu telefonieren oder SMS zu verschicken.
Im Monitormodus kann man Daten abrufen, welche zwischen Handy und der BTS gesendet werden, bzw. Daten über das Handy erlangen.
2. Die geschlossene Benutzergruppe kann seitens des Kunden und der Netzbetreiber definiert werden, so dass der Handynutzer halt nur gewisse Personen anrufen kann.
3. Die Verwendung von *T# und *N# bei SMS verursacht keine Verringerung der SMS Kosten, sondern fordert nur einen Sendebericht in der SMSC an.
4. Ich glaube zu dem Thema Radarwarner brauche ich nichts sagen, oder? Es gibt ihn nicht. Selbst gut funktionierende Radarwarner als Stand-Alone Geräte kenne ich nicht. Zusammengefasst, es geht nicht.
Möchte man seine hohe Handyrechnung verringern, so darf man halt nicht telefonieren oder SMS verschicken.
5. Ebenfalls ist es nicht möglich, per Eingabe während eines Gesprächs, die SIM-Karte kopieren zulassen.
6. Ein Handy kann auch noch nicht durch Viren zerstört oder beschädigt werden. Ob dieses in der Zukunft zu befürchten ist, ist zu vermuten. Ein Angriffspunkt wären sicher Handys, die Zusatzprogramme in der Programmiersprache JAVA ausführen können oder Smartphones, welche z.B. auf dem Symbian Betriebssystem basieren.
Ach ja, warum heißt es Hoax FAQ? Ein Hoax ist ein Scherz, ein Spaß mit dem eine Person versucht andere zu verarschen oder reinzulegen. Hier passt es ja ganz gut.
Es passt zwar nicht zu dem Thema kostenlose SMS, aber dieses Thema ist auch sehr verbreitet. Gerade zu Feiertagen kursieren immer wieder
Ketten-SMS nach dem Motto: "Hier ist Ihr Netzbetreiber. Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest und schenken Ihnen 100 gratis SMS, wenn sie diese Nachricht an 10 Bekannte weiterleiten" Diese SMS gibt es auch mit verschkten Handys, Verträgen und ähnlichem und ist völliger Blödsinn.
So, falls ich noch was vergessen habe, dann bitte ich um eine Mail an info@smsprotest.de. Dieses ist die fünfte Version des Hoax FAQ. Das aktuellste gibts immer auf meiner Homepage. Bei Gelegenheit werde ich es in den Newsgroups posten.
Und hier noch eine Mitteilung von T-Mobil zu diesem Thema. (Der Abdruck wurde mir von T-Mobil erlaubt.)
"Handy-Missbrauch": Keine
Manipulation im T-D1-Netz möglich
Zur Zeit kursieren
u.a. im Internet und als E-Mail Gerüchte, die bei T-D1 Kunden
vielfach für Verwirrung sorgen:
Demzufolge fordern
Mitarbeiter von "T-Online Mobil" T-D1 Kunden telefonisch
auf, die Zahlenkombinationen "9009", "90" oder
"09" in ihr Mobiltelefon einzugeben. Auf diese Weise sollen
Tarifmanipulationen und das Telefonieren auf Kosten des Kunden
möglich sein. Nach anderen Gerüchten ist es mittels dieses
Tricks ebenfalls möglich, die Daten der SIM-Karte zu kopieren
bzw. zu manipulieren.
Daneben wird auf eine zweite Betrugsmöglichkeit hingewiesen: Angeblich hinterlassen Anrufer auf der Mobilbox von T-D1-Kunden eine Nachricht. In dieser wird um Rückruf unter einer Nummer gebeten, die mit "0141" beginnt. Erfolgt dieser Rückruf, steigen "die Telefonrechnungen ins Unermessliche".
Neuesten Meldungen zufolge, könnten T-D1 Kunden sogar durch die Eingabe der Kombinationen "*//746025625//" und "666" kostenlos SMS-Nachrichten verschicken.
Falschmeldungen dieser Art kursieren bereits seit Anfang 1999 und sorgen seitdem für Verunsicherung. Grundsätzlich entbehren diese Gerüchte jeder Wahrheit.
Umgehend durchgeführte Tests im T-D1-Netz ergaben erwartungsgemäß keinerlei Hinweise auf derartige Missbrauchsmöglichkeiten. Die T-D1-Testergebnisse decken sich mit den Untersuchungen vieler GSM-Netzbetreiber rund um den Globus. Diese führten ebenfalls zu dem eindeutigen Ergebnis, dass derartige Gerüchte jeglicher Grundlage entbehren.
Kein "Reverse Charging"
Die Gesprächskosten für ein Telefonat über das T-D1-Netz übernimmt in jedem Fall der Anrufende. Ein sogenanntes "Reverse Charging", bei dem die Kosten zu Lasten des Angerufenen gehen, ist im T-D1-Netz nicht implementiert (Ausnahme: Sonderrufnummern wie z.B 0130/0800). Das heißt: Ein Anrufer kann in keinem Fall dem Angerufenen die Kosten für ein Gespräch aufbürden - auch nicht für ein Telefonat, in dem zur Eingabe der 9009 aufgefordert wird. Gleiches gilt für die Festnetznummer 0141455414. Weiterhin werden Nummern, die mit 014 beginnen, in Deutschland nicht vergeben.
Kein Zugriff auf die SIM-Karte
Niemand erhält bei Anrufen ins T-D1-Netz Zugriff auf die SIM-Karte des Angerufenen, da das Netz diese Funktion nicht unterstützt. Zudem ist der Zugriff auf den auf der Chip-Karte gespeicherten "Ki" grundsätzlich gesperrt. Der Ki ist ein krypthographischer Schlüssel, der grundsätzlich nicht ausgelesen werden kann. Der Ki dient der fälschungssicheren Identifizierung (Authentikation) der Karte bzw. des Teilnehmers bei der Einbuchung. Weder der Ki noch die Authentikationsfunktion lassen sich durch die Zahlenkombination 9009 manipulieren.
Mehrfacher Schutz
Um auf die Karte zugreifen zu können, muss diese zunächst physisch vorhanden sein. Zudem benötigt man den PIN-Code. Auch mit Karte und Code ist es dann nur möglich Daten wie, gespeicherte Telefonnummern und Kurznachrichten abzufragen. Eine Manipulation oder ein Kopieren der Karte ist auch in diesem Fall nicht durchführbar. Generell gilt, dass eine SIM-Karte höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Der Schutz ist deutlich höher als beispielsweise bei Scheck- oder Kreditkarten.
Keine telefonischen Checks
T-Mobil-Mitarbeiter führen grundsätzlich keine Endgeräte-Checks per Telefon durch. Entsprechende Anrufe sind auf keinen Fall von T-Mobil.
Falsche Telefon-Nummern
In den E-Mails wird von einem "Office Central de Repression du Bandistisme" gesprochen. Der Name legt die Vermutung nahe, dass es sich um eine französische Institution handelt. Nach Recherchen von T-D1 existiert eine solche Einrichtung weder in Deutschland noch in Frankreich. Die angegebene Nummer gehört der Servicehotline eines französischen Telekommunikations-Unternehmens.
Kein kostenloser SMS-Versand
Die Eingabe der Kombination "*//746025625//" hat keinen Einfluss auf eine kostenlosen Versendung von SMS Nachrichten. Bei dieser Kombination handelt es sich vielmehr um den sogenannten "SIM Clock Stop ". Dabei wird abgefragt, ob die Karte den DeepSleepModus beherrscht und somit die lange Stand-by-Zeit der Handys erreicht werden kann.Der Prozessor auf der Karte wird getaktet und verbraucht natürlich Strom. Beim DeepSleep-Modus wird dieser bei Nicht-Gebrauch abgeschaltet, um Strom zu sparen. Die Funktion wird automatisch aktiviert, sobald eine entsprechende Karte eingelegt ist. Ebenfalls können keine kostenlosen SMS bei der Eingabe der Tastenkombination 666 versendet werden. Dieser Dienst wird vom Netzbetreiber aktiviert,damit eine eigene Gruppe definiert werden kann, mit der man kommunizieren möchte.
Dies alles unterstreicht sicherlich deutlich, dass es sich bei allen beschriebenen angeblichen Missbrauchsmöglichkeiten um nicht mehr als Gerüchte handelt.
21.03.2006